Blogeintrag: Februar 2025

Irgendwann muss man lernen Abstand davon zu nehmen, zu glauben, man selbst sei nicht genug. Vielleicht liegt die Wurzel dieses Gedankens darin, wie Frauen sozialisiert werden? Vielleicht neigen sie auch dazu, sich das selbst einzureden. Studien belegen immerhin, dass sie sich selbst tendenziell, wenn auch unbegründet, wenig zutrauen.

 

Wie „viel“ man ist, ist natürlich wie fast alles im Leben Ansichtssache. Was ist der Prüfungsmaßstab?

Wenn man sagt, dass man selbst nicht gut genug für etwas oder eher gesagt für jemanden ist, stimmt das vielleicht in 10 Prozent aller Fälle wirklich. In den restlichen Fälle zerfleischt man sich für etwas, einfach nur um den Schmerz zu spüren. Auch das hat seine Daseinsberechtigung, weil der Schmerz dazu führt, dass man sich selbst weiterentwickelt. Man wird zu dem Menschen, der es Wert ist von der Person geliebt zu werden, die man lieben möchte - was ein Kompliment. Doch genau hier liegt das Problem: der Prüfungsmaßstab ist rein hypothetisch. Der Prüfungsmaßstab ist eine Person, die nicht existiert. Denn wenn er für dich wirklich genug wäre, dann wärt ihr zwei zusammen.

 

Ein für die meisten nur schwer verdaulicher Gedanke, denn wir können nichts daran ändern. Nur wir selbst sind unserem Verhalten zugänglich, nur wir selbst liegen in unserer Verantwortungssphäre, in unserer Einflusssphäre. Dass man selbst irgendwann nichts mehr machen kann, um ein Ziel zu erreichen, verlangt nicht nur Geduld sondern auch Akzeptanz für die Welt, wie sie nun mal ist. (Meist nicht so, wie man es gerne hätte.) Das ist eine Fähigkeit die man nur schmerzhaft erlernen kann - dies einige wahrscheinlich einfacher als andere.